Panalachi ist ein Dorf in den Tarahumara-Bergen und ein ehemaliges Spendenprojekt der DMG.
Die Werkstatt befindet sich auf einem etwa 1Hektar großen Gelände und ist etwa 20 m lang und 5 m breit.
Sie ist mit einfachen Holzverarbeitungsmaschinen, wie Säge-, Hobel-, Drechsel-, Bohr-, Fräs- und Schleifmaschinen ausgestattet. Sie wird als Genossenschaft (cooperativa) geführt.
Panalachi liegt im nördlichen Teil der Sierra Madre Occidental im Bundesstaat Chihuahua. Dort unterstützte die DMG über zehn Jahre mit Spendengeldern aus Deutschland ein Werkstattprojekt für die Bearbeitung von Holz, insbesondere die Herstellung von Holzspielzeugen.
Rückblick
Die genossenschaftlich organisierte Werkstatt beschäftigt 16 ständige Mitarbeiter und darüber hinaus bei guter Auftragslage Arbeitskräfte auf Zeit. Das Projekt hat neben seinem wirtschaftlichen Erfolg auch einen sozialpolitischen Effekt. Es bindet männliche Arbeitskräfte in dem kleinen Dorf und hält sie von der Auswanderung nach den nahe gelegenen USA ab. Der soziale Status der cooperativistas ist im Dorf gestiegen. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und bekommen gelegentlich auch außerhalb der Werkstatt eine in der Dorfgemeinde geachtete Stellung.
Dr. Germán Paul, Vorstandsmitglied der DMG, hat anlässlich des Festtages zu Ehren der Schutzpatronin von Mexiko, der Heiligen Jungfrau von Guadalupe (Virgen de Guadalupe), am 12. Dezember 2007 Panalachi besucht und war zusammen mit dem Werkstattleiter, Herrn Utermann, Ehrengast der Festlichkeiten der Dorfgemeinde.
Der nachfolgende Kurzbericht soll einen Eindruck von dem Projekt und vom Dorf Panalachi vermitteln und interessierte Mitglieder der DMG anregen, am diesjährigen Fest zu Ehren der Guadalupe am 12. Dezember 2008 auf Einladung der Dorfgemeinde teilzunehmen.
Die Tarahumaras
Die Tarahumaras sind eine Volksgruppe, die im Norden Mexikos in der Sierra Tarahumara lebt, einer klimatisch rauhen und kalten Schluchten- und Bergwelt im Nordwesten des Bundesstaates Chihuahua. Bekannt ist die Gegend durch den Kupfer-Cañon und die Eisenbahn, die von der Stadt Chihuahua nach Los Mochis am Pazifischen Ozean mitten durch das Tarahumara-Land führt.
Die Tarahumaras wohnen isoliert von größeren Ansiedlungen in kleinen Dörfern, abseits von der asphaltierten Verkehrsinfrastruktur. Dort leben die Tarahumaras mit mestizos zusammen, soweit sie sich mit anderen ethnischen Volksgruppen vermischt haben. Die abgelegenen Dörfer erreicht man am besten vom Ort Bocoyna oder vom Städtchen Creel aus, die an einer asphaltierten Landstraße liegen.
Es gibt heute etwa 50.000 – 70.000 Tarahumaras. Die Frauen tragen voluminöse Faltenröcke aus großgemusterten, farbenfrohen Stoffen und Kopftücher. Die Männer tragen ebenfalls bunte, weite Blusen, weiße Wickelhosen (calzones) und Stirnbänder oder bereits mestizo-Kleidung. Die Tarahumaras sind berühmt als Langstrecken- und Marathonläufer. Laufen ist Teil ihrer Kultur, deshalb nennen sie sich in ihrer Sprache rarámuris (die, die schnell laufen).
Die Tarahumaras wurden von Jesuiten missioniert. Heute mischt sich christlicher Glaube mit Vorstellungen aus vorspanischer Zeit, die sich in ihren religiösen Riten und Feiern erhalten haben. Ihr Leben ist weitgehend vom traditionellen Lebensstil geprägt. Die Integration in die mexikanische Nation erfolgt über Schulen und Internate in den Dörfern. Sie sprechen ihre eigene Sprache, allerdings oft kein Spanisch.
Die Tarahumaras leben meist vom Anbau von Mais und Bohnen und von der Viehzucht. Die Gewinnung und Verarbeitung von Holz in Sägewerken ist wegen der Abholzung der Berge vielerorts eingestellt worden. Damit ist den Tarahumaras eine wichtige wirtschaftliche Grundlage entzogen worden.
Panalachi und das Werkstattprojekt
Von Chihuahua aus gelangt man nach etwa 5 Auto-Stunden zum Dorf Panalachi. Hier endet die zivilisatorische Infrastruktur. Die nächstgelegenen Dörfer sind nur noch zu Fuß oder mit einem Geländefahrzeug erreichbar.
Panalachi zählt 350 Einwohner. Das Klima ist kalt, der Ort liegt auf 2.350 m Höhe. Das Dorf besteht aus einer Ansammlung von gemauerten Häusern mit Blechdach und kleinen Gehöften. Die Straßen sind ungepflastert. Am Ortsrand liegen die Kirche und ein großer Schulkomplex mit einer Grundschule mit angeschlossenem Internat für die rarámuri-Kinder aus den weiter entfernt liegenden Ansiedlungen, mit einer Mittelstufe und mit einer Tele-Preparatoria (Fern-Oberschule). Das Dorf wird aus einem Tiefbrunnen mit Pumpstation und gemauerter Zisterne mit Trinkwasser versorgt.
Die nächstgelegenen Dörfer sind nur noch zu Fuß oder mit einem Geländefahrzeug erreichbar.
Panalachi zählt 350 Einwohner. Das Klima ist kalt, der Ort liegt auf 2.350 m Höhe. Das Dorf besteht aus einer Ansammlung von gemauerten Häusern mit Blechdach und kleinen Gehöften. Die Straßen sind ungepflastert. Am Ortsrand liegen die Kirche und ein großer Schulkomplex mit einer Grundschule mit angeschlossenem Internat für die rarámuri-Kinder aus den weiter entfernt liegenden Ansiedlungen, mit einer Mittelstufe und mit einer Tele-Preparatoria (Fern-Oberschule). Das Dorf wird aus einem Tiefbrunnen mit Pumpstation und gemauerter Zisterne mit Trinkwasser versorgt.
Die Werkstatt befindet sich auf einem etwa 1Hektar großen Gelände und ist etwa 20 m lang und 5 m breit.
Die Werkstatt ist mit einfachen Holzverarbeitungsmaschinen, wie Säge-, Hobel-, Drechsel-, Bohr-, Fräs- und Schleifmaschinen ausgestattet. Sie wird als Genossenschaft (cooperativa) geführt. Die meisten cooperativistas sind mestizos. Bei guter Auftragslage werden Hilfskräfte aus dem Dorf eingestellt.
Herrn Utermann war 1998 der Initiator vor Ort für die Gründung der Werkstatt. Ausbilder des Senior-Experten-Service (SES) kamen aus Deutschland nach Panalachi, um die inzwischen in einer Genossenschaft organisierten 16 cooperativistas für die Bearbeitung von Holz und die Herstellung von Holzspielzeugen anzulernen. Die DMG begleitete das Projekt seit seinen Anfängen.
Herr Utermann kümmert sich von Mexiko-City aus immer noch um den Fortbestand des Projektes. Er ist für sein Werk bei den Tarahuamaras mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.